Rückblick auf 2024

„The same procedure as every year, James!“ aus Dinner for One

passt wie die Faust aufs Auge, nur ich bin nicht James, sondern Micha, 😉 auch 2024 war wieder geprägt von politischen, kriegerischen Ereignissen, sowie sonstigen Katastrophen weltweit. Es gab natürlich auch viele schöne Momente, nicht nur in der Werkstatt und Umzu.

Starten wir einen kleinen Rückblick.

Was ist aus den Plänen für 2024 geworden? Naja, leider konnte ich auch dieses Jahr mein Herzensprojekt, ein Spezialaufbau für URAL, nicht umsetzten. Was nicht nur an den fehlenden Mitteln, für so ein gewaltiges Projekt, sondern auch an mangelnder Zeit lag. Der Lagerraum steht auch noch nicht, was mich natürlich im laufenden Betrieb einschränkt. Mehrere Intensivpatienten bedurften meiner Zuwendung, z.B. eine BMW R26 aus 59, die ich mit einer Umrüstung auf 12 Volt und mehreren Instandsetzungsarbeiten wieder auf die Straße bringen konnte. Auch einige Neukunden fanden den Weg in unsere Werkstatt, darunter Suzuki Intruder, Honda Varadero und Harley-Davidson.

Bereits im Spätherbst 2023 stellte sich heraus, dass der Veranstaltungskalender für uns voll wird. Die Reihenfolge, Saisonerwachen in Brake, erstmalig Motorrad Show in Oldenburg, Motorrad Tage in Wiesmoor, Schuppen eins in Bremen, Infoveranstaltung Nachwuchsförderung, Mofapulling in Schweiburg, Muttertag im Schuppen eins, die Chrom&Classic Ausstellung, das sollte fürs erste reichen, dachte ich. Da kam ein Hilferuf vom Nordländer, da ist ein Motorradclub in Drochtersen, die machen eine Saisonend Messe und dort haben kurzfristig vier Aussteller abgesagt, hast du Zeit und Lust? Wann? 05. Oktober 2024 10 Uhr! Klar, da sind wir dabei.

Im Sommer stellte sich bei mir Uli vor, ein Langzeitarbeitsloser, der raus aus dem Bürgergeld wollte. Nun, er war nicht mehr der jüngste, mit 62 Jahren, aber er hatte reichlich Erfahrungen in Zweiradmechanik gesammelt. Nach dem Probearbeiten hätte ich ihn gerne eingestellt, es gibt ja für solche Fälle, Förderprogramme von Bundesagentur für Arbeit, die für ihn zuständige Stelle in Bremen, hatte aber keine Möglichkeit, mangels Finanzen, es ging auch durch die Presse, eine ausreichende Förderung zu genehmigen. Wir wünschen Uli alles Gute für seinen weiteren Weg.

Im Frühsommer erhielt ich eine Mail, ob ich Interesse an einer URAL Wolf hätte „die steht schon länger, ist aus 2003, wenig gelaufen“ so, oder so ähnlich, stand es in der Mail von meinem Händlerkollegen aus der Schweiz. Schweiz, wie weit war das noch? Oh Schitt, das wird anstrengend, 😉 Bilder gecheckt, Termin vereinbart und ab die Post. Meine Frau sprach nur „Du bist verrückt“. Sonntags nach dem Schau&Klöntag mal schnell in die Schweiz, aufladen, verzollen und ab nach Hause, Montagabend war alles erledigt, 😉 derzeit wartet die Wolf noch auf die Zulassung, ich freue mich jetzt schon auf die Km mit der Wolf.

Meine Urlaubsreise führte meine beiden Mitstreiter und mich dieses Jahr nach Polen, geplant war auch ein Abstecher nach Kaliningrad, dazu später mehr. Die Dnepr, die letztes Jahr ausgefallen war, hatte schon ein paar Wochen zuvor den Dienst verweigert, Endantrieb zerschossen. Kein Ding, er hatte ja noch die Fiedler mit LS650 Motor, sein Gepäck haben wir auf die Gespanne aufgeteilt. So ein URAL Gespann hat naturgemäß viel Platz. Schon am ersten Reisetag kündigten sich schon kleine Problemchen an, die Fiedler räucherte etwas bläulich und die andere URAL wurde etwas inkontinent, im Bereich des Getriebes. War jetzt erstmal nicht so besorgniserregend, also weiter. Am nächsten Morgen, hatte die Fiedler eine Pfütze unter sich, Benzinhahn offen, Vergaser übergelaufen, ok kann passieren, erster Startversuch, läuft, aber die Qualmwolke in Blau verhieß nichts Gutes. So haben wir auf einem Sonntag versucht, eine Werkstatt für den nächsten Tag zu finden. Es kam besser als gedacht, bei Best Garage of Motorcycle konnten wir schon am Sonntag die heiligen Hallen von Thomas nutzen. Trotz aller Bemühungen stand am Nachmittag, das AUS für die Fiedler fest. Wieder musste unser Kumpel die Heimreise antreten und seine Maschine mit dem Schandkarren zu mir in die Werkstatt bringen lassen. Also zu zweit weiter nach Polen. Auf dem Weg zu unseren polnischen Freunden, nahm die Inkontinenz der Ural zu, was für eine Sch…, wir durften Mireck’s Werkstatt nutzen, das Getriebe musste raus. Bei genauer Betrachtung des Getriebes fanden wir einen kleinen Riss im Gehäuse, der, wie sollte es anders sein, auch nicht ohne Getriebeausbau zu finden gewesen wäre. Mireck, der früher eine eigene Werkstatt hatte, verfügt über ein sehr gutes Netzwerk, so wurde das Gehäuse kurzerhand von einem Aluschweißer geschweißt, zur Sicherheit haben wir noch 2 Komponentenkleber drauf geschmiert. Hält bis heute 😉 Wir waren dann in den Masuren und auf der Kurischen Nehrung (polnische Seite), Kaliningrad ließen wir, bedingt durch die Pannenzeiten, aus. Läuft ja nicht weg, so eine Stadt.

Offroad pur in den italienischen Westalpen

Sam vom Gespannservice in der Schweiz, lud mich zu einem Offroad Event, welches er organisiert hat, ein. Ende September ging es los. Meine URAL auf den Trailer geladen und Mittwoch früh in Richtung Schweiz gestartet. In der Schweiz angekommen, wurde von Sam, der schon mehrmals mit der URAL offraod unterwegs war, meine TTWD in Augenschein genommen. Er schlug ein paar kleine Verbesserungen vor, die wir noch schnell umsetzten. Wie z.B. Ölwannenschutz und Verzurrpunkte im Beiwagen, so konnten wir Freitag um 05:00 Uhr Richtung Italien starten. Sam hatte zwei Gespanne auf seinem Anhänger, mit einem anderen trafen wir uns auf einer Autobahnraststätte. Die fünfte Maschine kam kurz vor uns an der Unterkunft in Oulx an. Phil, unser Tourguide, hatte schon seine Maschine abgeladen. Nach kurzer Begrüßung hieß es auch für uns, abladen und startklar machen für den Einstiegstripp. Ok, dachte ich, so ein bisschen Feld und Waldweg kriegen wir hin. Ich hatte, wie sich später herausstellte, die meisten Gespann-Km auf Asphalt, aber das, was ich schon am Ankunftstag erleben durfte, hatte so rein, aber wirklich so rein gar nichts mit Feld-Wald-Wiesenwegen zu tun. Schotterpisten, Serpentinen, Schlamm und Höhenmeter vermittelten mir schon am ersten Tag, was die nächsten Tage noch……., folgen…….., es wurde mit jedem Tag anspruchsvoller und anstrengender, aber geil 😉 , ein Höhepunkt war, als erste mehrspurige Fahrzeuge, seit den starken Regenfällen und Erdrutsch, auf dem Plateau des Coll de Sommelier (3009 m N.N.) zu sein. Auf dem Weg Richtung Heimat, haben wir noch die Rückseite des Matterhorns bezwungen, hier fahren normalerweise nur Pistenraupen, mit unseren URAL’s geht das auch 😉 (3048 m N.N.)

Was mich aber am innigsten berührt hat, da treffen sich 7 Menschen, die sich kaum bis gar nicht kennen und gleich in den ersten Stunden herrscht ein sagenhafter Teamspirit, als würde man sich ewig kennen, wie eine Einheit, ein Gefühl, mit EUCH schaffe ich alles. Ich denke, das ist wie ein Sechser im Lotto, das findet man nicht alle Tage. Dank an Sam, Phil, Philippe, Jonas, Willy und Nadja für diese tolle Erfahrung.

https://youtu.be/d4ontT-oYzc?feature=shared

Auch in 2024 war der Schau&Klöntag wieder rege besucht worden, vielen Dank dafür.

Fazit für 2024

Wirtschaftlich durchwachsen wie das Jahr davor, hey, was solls, 2025 kann ja nur besser werden, hoffen wir mal.

Und sonst? War 2024 leider geil.

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